Die BiblioCon 2024 wird unter dem
Motto offen.lokal.global vom 4.-6. Juni 2024 in Hamburg stattfinden.
Auch auf dieser größten deutschsprachigen Konferenz im Bibliotheksumfeld
wird openCost mit mehren
Beiträgen präsent sein, so mit zwei Vorträgen im TK 4: Forschungsnahe
Dienste und einem Hands-On-Lab.
Lisa-Marie
Stein (DESY-Bibliothek) präsentiert unter dem Thema
Mehr von openCost für noch mehr Open Science: Updates zur nachhaltigen
Kostenerfassung
Das Projekt openCost formt einen konkreten Baustein zur Umsetzung des
Konzepts eines umfassenden Informationsbudgets in die Praxis. Das
Metadatenschema definiert Kostenarten u. ihre Erfassung, es stellt ein
Austauschformat dar, das in die Infrastruktur einer Einrichtung
integriert werden kann und zugleich den Datenaustausch zwischen
beliebigen Instanzen ermöglicht.
openCost erzielt Kostentransparenz als strategischen Beitrag zur
kollektiven Open Science-Bewegung: Jeder Kostentyp einer
wissenschaftlichen Publikation soll standardisiert dokumentiert werden.
Eine offene Bereitstellung von Kosten und Verlagsvereinbarungen
verbessert die Kostentransparenz innerhalb einer Institution und erlaubt
interinstitutionelle Vergleiche. So können Wissenschaft und
Publizierende die notwendige Kostenkontrolle (zurück-)gewinnen,
Verlagsbedingungen hinterfragen, informiert Meinungen bilden, Einfluss
nehmen und Verantwortung tragen. openCost will dazu beitragen, die
OA-Transformation auch finanziell nachhaltig und fair zu gestalten, was
letztlich nur durch Transparenz zu erreichen ist. Der Vortrag
präsentiert Neuigkeiten, aktuelle Entwicklungen und
Zukunftsperspektiven.
Nach der Finalisierung des Schemas für artikelbasierte Gebühren, das
zudem technische Optimierungen erfahren hat, ging auch das Schema für
vertragsbasierte Kosten in die Community-Abstimmung. Das eingearbeitete
Feedback wird hier vorgestellt. Fortan gilt es, das Alphabet der
Publikationskosten abzubilden: Denn diese sind nicht nur oftmals
intransparent, sondern auch vielfältig. Sie reichen von „Article“,
„Book“, „Chapter“, oder „Data Processing Charges“ und über „Electronic
Publishing Contracts“ hinaus. Schließlich werden das Anschlusspotential
openCosts und die daraus resultierenden Arbeitserleichterungen für
wissenschaftliche Einrichtungen thematisiert. Neben einer potentiellen
Integration in das DataCite-Schema, sind z. B. die Datenaggregation
durch OpenAPC sowie eine Angleichung an openCost-Standards des
DFG-Monitorings „OA Publikationskosten“ zu nennen.
Colin Sippl (Universitätsbibliothek Regensburg) stellt Neuerungen in der
Elektronischen Zeitschriftenbibliothek vor:
openCost & EZB: Kostentranzparenz durch neue Informationen zu Publikationskosten und zum OA-Publizieren
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) bietet einen schnellen,
strukturierten und einheitlichen Zugang zu wissenschaftlichen
Volltextzeitschriften und ist mit vielen digitalen Diensten anderer
Bibliotheken und Informationseinrichtungen vernetzt. Im Rahmen des
DFG-geförderten Projektes openCost wird die EZB erweitert, um
Forschenden und Autor*innen zukünftig Informationen zu
Open-Access-Publikationskosten sowie deren spezifischen
Förderungsbedingungen und deren Bezuschussung in der eigenen Einrichtung
zu geben. Damit können Autor*innen zukünftig über die EZB Details zu
Förderungsbedingungen erhalten und eine Einschätzung der zu erwartenden
Publikationskosten vornehmen. Zudem können die Mitarbeitenden von
Bibliotheken und Forschungseinrichtungen profitieren, indem sie
Informationen zu Publikationskostenförderung, Mitgliedschaften oder
Beteiligungen an Transformationsverträgen, wie den DEAL-Verträgen, über
die EZB bereitstellen bzw. abfragen können. Die EZB wird diese
Informationen zur Nachnutzung über Datenexporte und neue Schnittstellen
zugänglich machen. Zur Realisierung dieser Neuerungen werden die
EZB-Benutzeroberfläche sowie Teile der EZB-Administration erweitert. Es
erfolgt zudem eine Verknüpfung mit dem Kostenaggregierungsdienst
OpenAPC. Teilnehmende Einrichtungen können über die EZB-Administration
Informationen zur Übernahme von Publikationskosten pflegen und die
geltenden Förderungsbedingungen, Kosteninformationen und
Mitgliedschaften für verschiedene Zeitschriften zur Anzeige freigeben.
Sowohl allgemein geltende als auch institutionsspezifische Informationen
zum Publizieren werden dann auf der EZB-Zeitschriftendetailseite
nutzerfreundlich angezeigt sowie über Schnittstellen bereitgestellt. Zur
Überarbeitung der Zeitschriftendetailseite fand ein Workshop mit über
100 Teilnehmenden statt, in dem Anregungen und Feedback aus der
Community eingeholt und in die Überarbeitung der neuen
EZB-Zeitschriftendetailseiten integriert wurden.
Darüber hinaus gehen Lisa-Marie
Stein (DESY Bibliothek) und Cornelia Lang (Universitätsbibliothek
Regensburg) in einem Hands-On Lab praxisrelevanten Fragen zur
Publikationskostenverwaltung nach:
Zentrale Publikationskostenerfassung: Wenn ein paar Kröten in der
Wissenschaft zusammenkommen
Das Hands-on Lab bietet praxisnahe Einblicke und einen offenen Austausch
für PublikationskostenverwalterInnen. Der Fokus liegt auf der
effektiven Abwicklung von Publikationsgebühren in wissenschaftlichen
Einrichtungen als Beitrag zur nachhaltigen Etablierung eines
Informationsbudgets. Wir laden dazu ein, einander bei der Demonstration
individueller Workflows über die Schulter zu schauen und dabei
kollektiven Herausforderungen zu begegnen. Denn allen gemein ist das
übergeordnete Ziel, Strukturen zu optimieren bzw. Strukturanpassungen zu
unternehmen, um in Befürwortung der OA-Transformation zentrales
Kostenmonitoring zu ermöglichen und der konzeptuellen Umsetzung eines
Informationsbudgets Schritt für Schritt näherzukommen. Das Ziel der
Kostentransparenz kommt dabei nicht von ungefähr: Wissenschaftliches
Publizieren und die damit verbundenen Kosten sind ein komplexes
Unterfangen. Im Dschungel von Kostenmodellen, Verlagsvereinbarungen
und Begrifflichkeiten legen wir die Karten auf den Tisch und werden uns
gemeinsam konkrete Fallbeispiele an Hand von Rechnungen anschauen.
Teilnehmende sind eingeladen, Ideen, Argumente, Alltagsberichte,
Beispielrechnungen oder ähnliche Materialien einzubringen. Beim
Durchforsten heterogener interner Prozesse werden wir dabei auf homogene
Probleme und Fragestellungen stoßen. Themen wie interne Kommunikation,
die Abteilung der Kostenverwaltung, Terminologien, Kostensplitting,
Währungsumrechnungen, Datenlieferungen an Förderer oder OpenAPC sind
dabei nur einige Aspekte, die adressiert werden können, um voneinander
zu lernen und Best Practices zu entwickeln. Es sollen die Erfahrungen
der mit dem Projekt openCost in Verbindung stehenden Forschungszentren
und Universitäten in das Hands-on Lab einfließen. Anhand der
Repositorien von DESY und der Universität Regensburg können praxisnahe
Übungen stattfinden, Workflows vom Rechnungseingang, über die
Dokumentation in einem Kostenmodul bis hin zur Rechnungsbegleichung
anhand zentralisierter Prozesse durchgespielt werden.